Jahresrückblick der Kreisfeuerwehr
Zur Jahresversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Ludwigsburg (KFV) begrüßte der Vorsitzende Helmut Wibel (Remseck) am Freitagabend 167 Delegierte aus 40 Gemeindefeuerwehren des Landkreises in der Asperger Stadthalle. Neben einem Rückblick auf das vergangene Jahr stand die Ehrung verdienter Feuerwehrangehöriger auf der Tagesordnung.
Der Asperger Bürgermeister Ulrich Storer zeigte sich erfreut darüber, dass der Verband nach 21 Jahren wieder in dieser „feuerwehrfreundlichen Stadt“ tage. Mit dem Neubau eines Feuerwehrhauses, dem Austausch des Fahrzeugbestandes und der sehr guten Ausbildung seiner Wehr habe sich das Feuerwehrwesen in Asperg in den vergangenen zwei Jahrzehnten sehr gut weiterentwickelt. Feuerwehr sei „kein Hobby von Technik verliebten Spinnern“, sondern eine unverzichtbare Säule bei der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr. Die städtischen Unterstützungen und die Investitionen im Bereich Feuerwehr zahlten sich aus, erfreulicherweise gebe es keine Probleme im Bereich Nachwuchs und Tagesverfügbarkeit.
Damit liegt Asperg nicht im landes- und kreisweiten Trend. Obwohl sich im Kreis Ludwigsburg 3569 Bürger bei einer Freiwilligen Feuerwehr engagieren, fehlt es in vielen Gemeinden insbesondere tagsüber an Einsatzkräften. Die „4 F“ Familie, Firma, Freizeit und Feuerwehr stellen immer höhere Anforderungen an Feuerwehrangehörige und stehen einem ehrenamtlichen Engagement oftmals im Weg. Helmut Wibel präsentierte ein Strategiepapier des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg, das sich dieser Problematik widmet. Von der persönlichen Wertschätzung von Feuerwehrangehörigen über finanzielle Absicherungen bis hin zu politischen Vorgaben enthält es zahlreiche Vorschläge, wie den zunehmenden personellen Engpässen entgegengewirkt werden muss. Personelle Ressourcen erhofften sich Kreisbrandmeister Andy Dorroch und Helmut Wibel in ihrem gemeinsamen Jahresbericht auch noch bei Migranten sowie durch eine Erhöhung des Frauenanteils. Letzterer habe sich in den vergangenen zehn Jahren im Kreis zwar verdoppelt, mit einem Frauenanteil von 5,9% liegt Ludwigsburg bundesweit immer noch deutlich unter dem Durchschnitt.
Zu den besonderen Ereignissen bei den Feuerwehren des Landkreises zählte im Berichtsjahr der Start der Integrierten Leitstelle. Dorroch lobte die gute Arbeit der Disponenten für die Bürger des Landkreises. Seine Mitarbeiter seien hochmotiviert, die Integration von Feuerwehr und Rettungsdienst wurde hervorragend vollzogen. Mit der Umsetzung der neuen Alarm- und Ausrückeordnung sei ein weiterer „großer Schritt“ gelungen.
Traditionell ehrte der Verbandsvorsitzende Helmut Wibel mehrere Angehörige für ihre außerordentlichen Verdienste innerhalb der Feuerwehr. Er überreichte Karl Häberle (Walheim) das Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes in Silber für seine über 30jährige Tätigkeit als stellvertretender Kommandant seiner Feuerwehr. Der langjährige Kreisjugendfeuerwehrwart Michael Neubauer (Markgröningen) erhielt für seine Verdienste das Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes in Bronze, Oskar Kocher (Ditzingen) ehrte Wibel mit der Ehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbandes in Silber. Bernd Strenger, Erhard Bender (beide Pleidelsheim) und Bernd Escher (Ludwigsburg) wurden mit dem Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes ausgezeichnet.
„Nicht der Wind, sondern das Segel bestimmt die Richtung!“ Mit dieser chinesischen Weisheit blickte Helmut Wibel auf das kommende Jahr und bedankte sich bei den Feuerwehrangehörigen für die Unterstützung. Digitalfunk, Neubau der Landesfeuerwehrschule, Förderung des Ehrenamtes, Zweckbindung der Feuerschutzsteuer seien überregionale Themen, die die Feuerwehren im neuen Jahr neben ihren Einsatzaufgaben fordern werden.