Vaihingen/Enz -Enzweihingen, 29.01.2022 15:24
Ausgedehnter Dachstuhlbrand
Um 15.24 Uhr ging der Alarm mit der Stichwort "Brand 4" ein. In der Vaihinger Straße 15 brannte es in dem Dachstuhl eines Mehrfamilienhaus, die Flammen schlugen beim Eintreffen der Einsatzkräfte von beiden Seiten aus dem Dach.
Die zuerst eingetroffenen Einsatzkräfte sorgten sich an erster Stelle um die Bewohner des Hauses: Ein Mann wurde von der Feuerwehr gerettet, insgesamt drei Menschen wurden vom Deutschen Roten Kreuz betreut.
Aufgrund der Lage des Hauses, an beiden Seiten grenzen weitere Mehrfamilienhäuser an das Gebäude, wurden gleichzeitig mehrere Riegelstellungen aufgebaut, die die Nachbarhäuser vor den Flammen schützen sollten. Trotz dieser Maßnahmen trat das Feuer zeitweise auf ein benachbartes Gebäude über, konnte aber schnell wieder auf zurückgedrängt werden.
Nach diesen ersten Maßnahmen begann eine massive Brandbekämpfung von mehreren Seiten großteils unter schwerem Atemschutz. Von zwei Seiten wurde das Feuer vom Boden aus bekämpft, über zwei Drehleitern wurde Wasser direkt auf das Dach gegeben. Einen deutlichen Fortschritt erzielten dann mehrere Innenangriffe, bei denen Feuerwehrkräfte die Flammen im Gebäude selbst bekämpften.
Nicht nur für die Einsatzkräfte ging Gefahr von dem Rauch aus, sondern auch für die Anwohner: Aufgrund der starken Rauchentwicklung und des Windes breiteten sich die Rauchwolken so weit aus, dass über die Warn-App NINA eine Warnmeldung an die Bevölkerung rausgegeben werden musste. Die Bundesstraße 10, die durch Enzweihingen führt, musste während des Einsatzes gesperrt werden, der Verkehr wurde großflächig umgeleitet.
Um 16.58 Uhr konnte "Feuer unter Kontrolle" gegeben werden, um 17.43 Uhr ging die Meldung "Feuer aus" raus. Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch bis in den späten Abend, da sich immer wieder schwer zugängliche kleine Brandherde entfachten. Drohnen, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind, lieferten hier wertvolle Luftbilder vom Dach des Hauses.
Im Einsatz waren mit 18 Fahrzeugen 82 Kräfte der Feuerwehren aus Vaihingen, Enzweihingen, Riet, Horrheim, Ensingen und Markgröningen. Zusätzlich wurden die Drohnengruppe aus Walheim und der Abrollbehälter Atemschutz der Kreisfeuerwehr Ludwigsburg alarmiert. Das Deutsche Rote Kreuz, die Polizei, das Ordnungsamt und die Städtischen Versorgungsbetriebe unterstützten vor Ort. Der Impfbus des Landkreises, der in Vaihingen für eine Impfaktion eingesetzt war, konnte zur Versorgung der Einsatzkräfte organisiert werden.
Eine erfreuliche Randnotiz: Zwar beobachteten viele Passanten das Einsatzgeschehen, diese wurden aber kurzerhand von der Feuerwehr rekrutiert. Weil der Wind das Dekontaminierungszelt für die Atemschutzgeräteträger drohte wegzuwehen, hielten mehrere Passanten das Zelt fest, bis es ausreichend gesichert war. Das benachbarte Restaurant stellte zudem mehrere frischgebackene Pide zur Stärkung der Kräfte zur Verfügung, von einem Vaihinger Bäcker gab es frische Brezeln zur Stärkung der Einsatzkräfte.