Feuerwehren fordern: „Schützen Sie uns vor Gewalt“
Das Thema „Gewalt gegen Rettungskräfte“ beschäftigt seit geraumer Zeit auch die Feuerwehren. Bei der 65. Delegiertenversammlung des Deutschen Feuerwehrverbandes am 29. September 2018 in Erfurt haben 170 Delegierte aus ganz Deutschland einstimmig eine Resolution „Nein zur Gewalt gegen Feuerwehrangehörige“ beschlossen. Täglich setzen sich Feuerwehrleute in ihren Einsätzen der Gefahr aus, selbst verletzt oder gar getötet zu werden. Tätliche Angriffe, aber auch Angriffe verbaler Art, gegenüber unseren Feuerwehrangehörigen dürfen wir nicht tolerieren. Es darf auch nicht sein, dass sich Feuerwehrleute dafür rechtfertigen müssen, dass während eines Einsatzes bei einem Einsatzfahrzeug der Motor läuft und dadurch Lärm und Abgase verursacht werden. Wir haben schon erlebt, dass sich gestörte Anwohner ins Löschfahrzeug gesetzt und einfach den Zündschlüssel abgezogen haben. Auch werden immer wieder von einzelnen Verkehrsteilnehmern Straßenabsperrungen an den Einsatzstellen ignoriert und mit „aller Gewalt“ den Sperrbereich durchbrochen.
Erst vor kurzem wurden bei einem Einsatz zwei Sanitäterinnen durch ein solch skrupelloses Verhalten angefahren und verletzt.
Durch diese Rücksichtslosigkeit werden unsere Einsatzkräfte massiv gefährdet. Hier muss die Gesellschaft sich schützend vor uns stellen!
In einem 5-Punkte-Katalog fordern die deutschen Feuerwehren die Gesellschaft, insbesondere die Politik, Justiz, Bevölkerung und Medien, dazu auf, sich ihrer Verantwortung zu stellen und uns Einsatzkräfte vor Gewalt zu schützen. Der Respekt und die Unterstützung der Einsatzkräfte der Feuerwehren und Rettungsorganisationen sowie der Polizei haben in den letzten Jahren immer mehr nachgelassen.
Einsatzkräfte werden häufiger bei der sachgerechten Ausübung ihrer Tätigkeit behindert und sogar verbal und körperlich angegriffen.
Die Forderungen der Resolution lauten wie folgt:
- Mehr Respekt vor Einsatzkräften
- Sensibilisierung der Bevölkerung
- Werte vermitteln und Werte schätzen
- Strafverschärfung und konsequente Strafverfolgung
- Feuerwehrangehörige nicht im Stich lassen
Unter dem Motto „Gewalt geht gar nicht“ wollen wir auch unsere Solidarität zur Polizei und allen Hilfs- und Rettungsorganisationen zum Ausdruck bringen!
Die Resolution wird vom Deutschen Städtetag, dem Deutschen Landkreistag sowie dem Deutschen Städte- und Gemeindebund mitgetragen.