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27. 11. 2024 - Uhr
Polizeipräsidium Ludwigsburg
Datum: Di, 16.05.2023
Ereignis: Ausbildung
Allgemein
Im Jahr 2017 hatten sich die Arbeitsgemeinschaft der Werkfeuerwehren Baden-Württemberg, gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben der Robert Bosch GmbH sowie der Flughafen Stuttgart GmbH, der IHK Stuttgart und dem Kultusministerium Baden-Württemberg entschieden, das Berufsbild „Werkfeuerwehrmann/-frau“ in Baden-Württemberg einzuführen und umzusetzen.
Damals waren wir – die AGWF Baden-Württemberg wie die Ausbildungsbetriebe der beteiligten Bosch-Standorte und der Flughafen Stuttgart – durchaus skeptisch, wie sich das neue Berufsbild in Zukunft entwickeln würde.
Der Bedarf an qualitativ hochwertig ausgebildetem Feuerwehrpersonal war und ist unweigerlich vorhanden. Wenn man die aktuellen Personalbedarfe im Bereich der Werkfeuerwehren sowie der kommunalen Feuerwehren betrachtet, sogar weitaus mehr als auf dem Markt derzeit verfügbar.
Somit war es damals die strategisch richtige Entscheidung, das „Go“ für das „neue“ Berufsbild zu geben.
Zugegeben - so „neu“ war das Berufsbild 2017 nicht mehr.
Bereits seit 2009 gab es den Ausbildungsberuf als „Berufsbild zur Erprobung“.
Allerdings mussten - oder durften - wir hier in Baden-Württemberg noch einige „dicke Bretter“ bohren, bis wir letztendlich am Ziel waren.
Aber auch hier hat sich das Sprichwort „steter Tropfen höhlt den Stein“ bewahrheitet und in der Nachbetrachtung bin ich sehr froh darüber, dass wir seitens der Arbeitsgemeinschaft der Werkfeuerwehren Baden-Württemberg e.V. nicht aufgegeben und die „Flinte nicht ins Korn geworfen“ haben.
Zwischenzeitlich können wir ohne Wenn und Aber festhalten, dass es sich für die Unternehmen bisher gelohnt hat, das Risiko einzugehen und das Neuland für dieses Berufsbild und diese Berufsausbildung zu betreten.
Wie viele bis heute
Inzwischen haben sich in den fünf Jahren seit Beginn der IHK-Ausbildung insgesamt 100 Auszubildende für den Beruf des Werkfeuerwehrmannes bzw. der Werkfeuerwehrfrau entschieden. Davon sind 41 bereits mit ihrer Ausbildung fertig und 59 befinden sich aktuell in der Berufsausbildung.
Bericht 1. Vorsitzender AGWF Baden-Württemberg e.V.
Andreas Rudlof
Wenngleich es auch – ungeachtet dessen, dass es sich auch hier um eine duale Berufsausbildung nach bewährtem deutschem Muster handelt – aufgrund der feuerwehrspezifischen Besonderheiten etwas angepasster Strukturen und Prozesse bedurfte.
Insbesondere in der Abstimmung
Ausbildung im Betrieb,
Synchronisation zwischen handwerklich-technischer und feuerwehrtechnischer Ausbildung,
Feuerwehrgrundausbildung,
Rettungssanitäterausbildung
Führerscheinerwerb
überbetriebliche Ausbildungsmaßnahmen und
Berufsschule
hatten wir hier Neuland betreten.
Einen Einblick in die Ausbildung gibt ein Videoclip auf YouTube mit unseren beiden Werkfeuerwehrfrau-Auszubildenden Juliana Bednar und Lia Schwarz. Dieser ist unter folgendem Link abrufbar: Mittendrin in MINT - auf den Spuren der Werkfeuerwehrfrauen Juliana und Lisa - YouTube
Hallo, mein Name ist Fabian May, ich bin 24 Jahre alt und komme aus Oberriexingen. Ich habe mich 2017 auf einen Ausbildungsplatz bei Bosch beworben und durfte diesen im Jahr 2018 antreten. Die ersten 1 ½ Jahre verbrachten wir mit der Ausbildung in verschiedenen Handwerks-bereichen, wie Metallverarbeitung, Elektrotechnik, Holzbau sowie dem Bereich Heizung/Klima/Sanitär. Anschließend kam die Rettungs-dienstliche Ausbildung welche Grundlage für die feuerwehr-technische Ausbildung war. In den insgesamt neun Monaten wurde das Thema Feuerwehr von der Pike an bis zu Spezialausbildungen gelehrt und gelernt. Meine besonderen Momente der Ausbildung waren die einwöchige Heißausbildung, das Krankenhauspraktikum und das Erlernen neuer, innovativer Methoden und Techniken. Wenn ich mich heute erneut für die Ausbildung entscheiden müsste, würde ich mich immer wieder dafür entscheiden. Die drei Jahre haben mega Spaß gemacht und ich kann den Beruf jedem nur wärmstens ans Herz legen.
Schwerpunkt und Ablauf der Ausbildung
Werkfeuerwehrleute sind außerordentlich vielseitig ausgebildet.
Die Ausbildung setzt sich aus einem handwerklichen und einem feuerwehrtechnischen Ausbildungsabschnitt zusammen. Eine umfangreiche handwerkliche Ausbildung, beispielsweise das Bearbeiten von Holz und Metall, wird in Betriebsbereichen der Ausbildungsbetriebe sowie in überbetrieblichen Ausbildungszentren vermittelt. Zudem wird im feuerwehrtechnischen Bereich das Grundwissen für den Einsatz. So zum Beispiel die Fähigkeit, einen Brand in seinem Fortschritt, seiner Wärme und Rauchentwicklung einzuschätzen und passende Löschmittel auszuwählen geschult. Ebenso die Anwendung von Rettungsgeräten bei technischen Hilfeleistungen sowie den richtigen Umgang mit radioaktiven, biologischen und chemischen Gefahrstoffen.
Diese feuerwehrtechnische Ausbildung erfolgt direkt bei den Werkfeuerwehren im Großraum Stuttgart bei Bosch Stuttgart und dem Flughafen Stuttgart.
Ausbildungsinhalte
Handwerkliche Ausbildung:
Metall- und Elektrotechnik
Holztechnik
Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
Steuerungstechnik
Schweißlehrgang
Feuerwehrtechnische Ausbildung:
Feuerwehr-Grundlehrgang
Wachpraktika auf den jeweiligen Feuerwachen
Realbrandausbildung
LKW-Führerschein CE
Rettungssanitäter*in
Deutsches Sportabzeichen & Rettungsschwimmer*in
Diverse Sachkundelehrgänge
Berufsschule:
In der Friedrich-Ebert-Schule in Esslingen (www.fes-es.de) werden sowohl Kenntnisse in Bezug auf die handwerkliche als auch die feuerwehrtechnische Ausbildung vermittelt. Zusätzlich gibt es Unterrichtseinheiten in den Bereichen Sport, Englisch sowie Wirtschafts- und Sozialkunde.
Abschluss:
Die Ausbildung endet mit der Prüfung vor einem Prüfungsausschuss der Industrie- und Handelskammer.
Bild zur Meldung: Ein neuer Beruf in Baden-Württemberg: Werkfeuerwehrmann/frau IHK
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